Es gibt nur Gewinner unter
Musikern (und Hörern) des neuen Fiddler's Green Albums.
Bei „WINNERS & BOOZERS“ haben alle einen Platz an der
Sonne, die einen sind Sieger, die anderen gewinnen dem
Alkohol seine besten Seiten ab. „Bevor wir auf die Bühne
gehen, trinken wir schon mal ein Schnäpschen“, verrät
Sänger und Gitarrist Patrick „Pat“ Prziwara. „Das ist
eine Win-Win- Situation. Kommt hinzu, dass es auch in
unseren Liedern nicht selten um's Trinken und Spaß haben
geht.“ In der Tat ist das zwölfte Studioalbum der
Erlanger ein Riesenspaß. Kein Wunder, denn ihr punkiger
Speedfolk wurzelt in Irland, dem europäischen Land, in
dem das Feiern Volkssport ist. „Und auch nach den
Konzerten“, setzt Pat hinzu, „geht die Sause oft noch
weiter...“ Neben Parties gehört das Reisen zu den
Leidenschaften der Franken, die bereits in Italien,
Österreich, Schweiz, Holland, Belgien, Luxemburg,
Norwegen, Schweden, Sibirien, Russland, Tschechien,
Ukraine, Türkei und natürlich Irland gastierten. Bis zu
achtzig Konzerte zelebrieren die Speedfolker im Jahr, da
erstaunt es nicht, dass Fernweh auch ein Thema von „WINNERS
& BOOZERS“ ist. Das fröhliche „A Night In Dublin“ ist
ein gutes Beispiel dafür. „Das ist eine Nummer von
unserem Akkordeonspieler Stefan Klug, der ist Traveller
aus Passion. Stefan macht zweimal Urlaub im Jahr und
dafür zieht es ihn meist ins Ausland.“ Von einem Piraten
und einer Schatzkarte handelt „Buccaneer“, berichtet Pat
und setzt lachend hinzu, „aber es spielt sich alles in
einer Kneipe ab.“ „Don't Look Back“ thematisiert, dass
man nach einer negativen Abwärtsphase nicht
zurückschauen sollte, sondern nach vorne, „dann geht es
auch wieder aufwärts“, so Pat pragmatisch. „Wir haben
uns eine Woche lang eingeschlossen und am Ende kamen wir
mit einer Menge guter, neuer Songs heraus“, setzt er
hinzu.
Die aktuelle Besetzung des Sextetts spielt seit 2006
zusammen, „WINNERS & BOOZERS“ ist das vierte Album, das
von dieser Mannschaft aufgenommen wurde. Neben Vokalist
Pat haben Fiddler's Green in Ralf „Albi“ Albers noch
einen zweiten Sänger, der ebenfalls Gitarre spielt.
Rainer Schulz zupft den Bass, Frank Jooss sitzt am
Schlagzeug, Tobias Heindl schwingt die Geige und der
bereits erwähnte Stefan Klug umarmt die Quetschkommode.
In längst vergangenen Zeiten hatten einzelne
Bandmitglieder als Akustik-Act
begonnen, ab 1990 nannten sie sich dann Fiddler's Green,
nach dem Paradies für irische Seeleute, für die nach dem
Tod im Garten Eden eine zünftige Fiedel nicht fehlen
darf. Im Lauf der Zeit schälte sich ihr Mix aus Irish
Folk, Rock'n'Roll, Punk, Reggae und Ska heraus, eine
Mischung, die perfekt zu ihren temperamentvollen Jigs,
Reels, Polkas und Traditionals passt. Mittlerweile sind
so gut wie alle neuen Songs Eigenkompositionen – eine
meisterhafte Kombination aus Tradition und Moderne.
Fiddler's Green schreiben sich ihre eigenen Klassiker.
Im Sommer 2004 fand auf der Burg Hoheneck ihr 1000.
Konzert statt, das auf dem Live Album „Celebrate!“
festgehalten wurde. 2011 spielten Fiddler's Green
mehrere Konzerte mit In Extremo, seither verbindet beide
Bands eine dicke Freundschaft. Für ihre Fußball-Hymne
„Fields Of Green/Nie zu spät“ des vorletzten Albums
„Wall Of Folk“ (2011) stiegen In-Extremo-Sänger Michael
Rhein und -Dudelsackbläser Marco Zorzytzky als Gäste
ein. Das Album kletterte auf Platz 24 der Charts und
sorgte für zufriedene Gesichter. Zufriedene Gesichter
hinterlässt auch „WINNERS & BOOZERS“, mit dem Fiddler's
Green in Sachen Dynamik, Eingängigkeit und Originalität
deutlich zugelegt haben. Am Ende feiert das Sextett
einen musikalischen
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