Versteinert ist anders: Gut 10 Jahre hat sich die schweizer Ausnahmeformation um die beiden Traumwandler zwischen Gothic und Metal, Mikki (Gesang) und Rico H (Drums) immer wieder neu erdacht. Gestrahlt hat man auf den Bühnen in ganz Europa,supportete Größen wie die Deathstars, Xandria, Tiamat und Wednesday 13. Im Gepäck hatte man dabei so manchen provokanten Szene Hit wie "Wer Ficken Will" und "Devil In A Gucci Dress". Doch die perfekte Mischung war noch nie so greifbar: Einschmeichelnder Düsterpop oszilliert zwischen capriziösem Gothic und chromglänzenden Metalriffs. Die Messlatte wurde mit dem jetzt ausnahmslos deutschsprachig eingesungenen Werk unfassbar hoch gelegt. Unter der Ägide des Berliner Starproduzenten “Steve van Velvet“ entstand gemeinsam mit Jadro (Gitarre) und Dee (Bass) in den legendären „Kohlekeller Studios“ nichts Geringeres als die Zukunft des deutschsprachigen Gothic-Metal. Bittersüße Melodien treffen auf brachiale Härte, und dies in einer selten so kompakten und den Ohren schmeichelnden Qualität. STONEMAN haben ihre Hausaufgaben längst hinter sich gebracht und ihr Ticket für die oberste Liga eingespielt. Zum Jubiläum setzt sich die Band so ein eigenes Denkmal in Gold. Dem nicht genug: Neben dem bildschönen Bastard aus Metal und Gothic materialisiert eine Braut die auf den betörenden Namen Goldmarie hört. Doch statt dem naiven und tugendhaften Mädchen aus den Märchen ist Goldmarie die metallische Femme Fatale, die Jeanne D'Arc des Gothic. Mal lasziv, devot, herrisch, zärtlich, brutal, ruchlos und blutrünstig wird sie in den bildhaften Arrangements der Musiker lebendig. Ihr goldener Stachel sitzt tief im Fleisch des Sängers Mikki, dessen adeliger Blutstropfen das Albumcover ziert und als goldener Strom durch die Seiten des Booklets fliesst. Um der Anämie zu entkommen hält sich Mikki in Form wenn er „An die Geräte ruft“ oder sich in vampiresker Sucht an der „Liebe Liebe“ labt. Was alle Songs verbindet, ist das selten so anzutreffende Gespür für hochgradig infektiöse Ohrwürmer und runde Melodiebögen, die mit unerwarteten Wendungen und Arrangements zu einem kurzweiligen Kopfkino in schwarz-romantischer Hollywoodmanier materialisieren. Man geizt nicht mit klingenden Zitaten: Oszillierende, schwirrende Chorfetzen begleiten den traurigen Blick auf die Menschheit und ihre Gier nach Selbstzerstörung durch Krieg, Religion und Liebe. Bildhafte Klangräume und rauschhafte Stakkatos begleiten das eigene Lichtspieltheater des letzten Vorhangs vor dem Ende des individuellen Seins. Und immer wieder erwachen die unseligen und gewalttätigen Rachegedanken der Prophezeihungen des Ausnahmekünstlers und Frontmanns, der in der Klimax seiner Besessenheit den Mord zur Kunst verklärt. Der Song „Mord ist Kunst“ toppt in seiner bildhaften Provokanz sogar noch die bisherige Hymne „Wer ficken will, muss freundlich sein“ und ist als Videoclip der Standesgemäße Vertreter für ein umwerfendes Album. Goldmarie ist ein Meilenstein für Stoneman, die wichtigste Wegmarke ihres Aufstiegs in den Olymp des Gothic-Metal.